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Rettungskräfte trainieren in Schwaigern für Notfall-Situation im Eisenbahnverkehr

Wichtiges Training für den Ernstfall: Bei einer Großübung in Schwaigern übten Feuerwehr, Polizei, Rettungs- und Sanitätsdienst sowie die Eisenbahnunternehmen DB Regio und AVG das Zusammenspiel der Einsatzkräfte bei einem simulierten Zugunglück.

Bei einer gemeinsamen Notfall-Übung in Schwaigern haben Rettungskräfte, Polizei, Feuerwehr sowie die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und DB Regio heute Vormittag für den Ernstfall geprobt. Als Szenario wurde eine Kollision von zwei Zügen angenommen, bei der rund 30 Personen vorgeblich verletzt wurden. Zur Rettung und Versorgung der Fahrgäste wurde ein Großaufgebot der örtlichen Rettungs- und Hilfsorganisationen alarmiert. Rund 200 Einsatzkräfte beteiligten sich an der großangelegten Übung, die rund vier Stunden dauerte. Unterstützt wurden sie hierbei von rund 70 Statist*innen, die Verletzte und Fahrgäste mimten.

Albtal-Verkehrs-Gesellschaft ermöglicht Übung auf gesperrtem Streckenabschnitt

Der Zeitpunkt für die Übung war günstig: Da die Kraichgaubahn zwischen Leingarten und Schwaigern wegen Bauarbeiten zum zweigleisigen Ausbau der Strecke derzeit ohnehin gesperrt ist, konnte solch ein Ernstfall-Training ohne Beeinträchtigung des Fahrbetriebs durchgeführt werden.

„Auch wenn die Bahn zu den sichersten Verkehrsmitteln überhaupt zählt, sind solche Übungen wichtig, um für den Ernstfall gewappnet zu sein, der hoffentlich nie eintritt“, erklärt 
Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der AVG. „Die Übung dient dazu, unter möglichst realistischen Bedingungen das Zusammenspiel zwischen Polizei und den verschiedenen Rettungskräften zu trainieren und zu stärken, Einsatzkonzepte auf den Prüfstand zu stellen und so wichtige Erkenntnisse für derartige Einsatzlagen zu gewinnen“, so 
Höglmeier.

Breites Aufgabenspektrum für die Einsatzkräfte

Am Samstagmorgen waren die verschiedenen Einsatzkräfte gegen 10 Uhr nach ihrer Alarmierung zur festgelegten Unglückstelle westlich von Schwaigern ausgerückt. An dem Großeinsatz beteiligten sich unter anderem die Feuerwehren aus Schwaigern und Eppingen sowie weitere Landkreisfeuerwehren. Zudem nahmen Mitarbeiter*innen des Amtes für Sicherheit und Ordnung des Landkreises Heilbronn sowie Beamt*innen der Bundespolizei aus Heilbronn und des Polizeipräsidiums Heilbronn an der Übung teil. Ebenso in das Szenario eingebunden waren Angehörige vom Rettungs- und Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuzes und des Arbeiter-Samariter-Bundes sowie Notdienst-Mitarbeitende der Eisenbahnverkehrsunternehmen DB Regio und Albtal-Verkehrs-Gesellschaft. Der Übung vorausgegangen war eine mehrmonatige Planung, bei der auch das genaue „Drehbuch“ für das Übungs-Szenario erarbeitet worden war. Eng in die Vorbereitung eingebunden war hierbei auch die Stadt Schwaigern, die die Großübung vor Ort organisatorisch unterstützte. 

Um für die beteiligten Blaulichtkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Polizei sowie den Notfallmanager*innen der Verkehrsunternehmen ein möglichst breites Aufgabenspektrum abzubilden, wurden verschiedene Teilszenarien entworfen. So wurden während der Übung beispielsweise neben der Rettung und Versorgung von verletzten Menschen auch das Anheben einer Bahn zum Bergen einer eingeklemmten Person, polizeiliche Maßnahmen bei einem Leichenfund und Ermittlungen zur Unfallursache durchgeführt.

Training unter realistischen Bedingungen

„Gemeinsame Übungen dieser Art sind für uns sehr wertvoll. Denn gerade die möglichst reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen Rettungseinheiten und deren Kommunikation untereinander sind die große Herausforderung bei echten Notfällen dieser Größenordnung“ macht Sandro Eßlinger, Kommandant der Feuerwehr Schwaigern, deutlich. „Eigentlich besteht für uns nie die Möglichkeit, ein Zugunglück dieser Größe unter realistischen Bedingungen ohne den Stress eines echten Zwischenfalls zu simulieren. Das ist auch für unseren Ausbildungs-Lehrplan sehr wichtig. Denn nur so ist im Ernstfall eine schnelle, professionelle und effektive Hilfeleistung möglich. Deshalb sind wir sehr dankbar, dass uns die AVG diese Übung heute ermöglicht hat.“

Genau evaluiert wurde die simulierte Einsatzlage von Beobachter*innen der verschiedenen Einsatz- und Rettungskräfte. Sie notierten, was an diesem Vormittag gut oder schlecht lief. Die Erkenntnisse sollen in eine gründliche Auswertung der Übung einfließen, die in den kommenden Tagen stattfinden wird. „Nach diesem Erfahrungsaustausch können wir dann genauer sagen, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt oder welche Konzepte und Strukturen sich bewährt haben“, erklärte Sven Zaharanski, Leiter des Bundespolizei-Reviers Heilbronn, und lobte in einer ersten Zwischenbilanz die sehr gute Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte.