Gemeinsam mit der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und der Deutschen Bahn (DB) stellte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Herrmann am 28. September in Stuttgart eine neue Kampagne der Mobilitätsmarke bwegt und weitere Maßnahmen des Landes gegen den Fachkräftemangel auf der Schiene vor.
Inhaltlich ging es im Turmforum am Stuttgarter Hauptbahnhof unter dem Motto „Werden Sie für unser System relevant“ um Herausforderungen und Chancen bei dem für die gesamte Nahverkehrsbranche wichtigen Thema Personalgewinnung.
Von Seiten der AVG nahmen der technische Geschäftsführer, Ascan Egerer, und Pamela Matheis, Abteilungsleiterin Personalmanagement bei der AVG und den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK), an der Pressekonferenz teil.
Verkehrsminister Winfried Herrmann betonte: „Klimawandel, Lärm- und Luftbelastung durch Staus in Städten – Wir haben Gründe genug, mehr Verkehr auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern. Dafür brauchen wir engagiertes Personal, das Lust hat, auf und an der Schiene zu arbeiten. Gerade auch für Quereinsteiger bietet etwa der Beruf des Lokführers oder Lokführerin neue Perspektiven. Berufe im Bahnsektor sind zukunftssicher, und leisten einen wichtigen Beitrag, um unsere Gesellschaft gerade auch in Krisenzeiten am Laufen zu halten.“
Der Verkehrsminister nutzte den heutigen Termin neben der Ankündigung der neuen bwegt-Kampagne auch zum fachlichen Austausch mit Martina Kneuer, Regionalleiterin Personal bei DB Regio in Baden-Württemberg, und der AVG-Abteilungsleiterin Pamela Matheis über deren konkrete Erfahrungen beim gezielten Werben um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Zuge dessen verwies der Minister unter anderem auf den erfolgreichen Verlauf des Modellprojekts zur Qualifizierung von Flüchtlingen zu Triebfahrzeugführern.
Da die AVG in einem Ausbildungscluster dieses Modellprojekts eine federführende Rolle innehat, konnte Pamela Matheis bestätigen, dass man bei der Qualifizierung große Erfolge vorweisen könne. Das Projekt habe sich von seiner Struktur her als sehr effektiv erwiesen. Man habe es unter anderem im Zusammenspiel mit mehreren Partnern gut gemeistert, anfängliche Sprachbarrieren für die sehr motivierten Kandidaten abzubauen – dies sei laut Matheis besonders wichtig für eine weitere erfolgreiche Ausbildung gewesen: „Sprache ist ganz klar der Schlüssel.“
Auch mit Blick darauf, künftig mehr Frauen für die vielfältigen Berufe in der Nahverkehrsbranche zu begeistern, konnte die AVG-Abteilungsleiterin auf neue Projekte aus dem Personalbereich verweisen. So wird bei der AVG bereits im Oktober unter dem Begriff „Pro F“ ein neues Personalentwicklungsprogramm speziell für Frauen ins Leben gerufen.
Es gebe jedoch zudem mehrere weitere attraktive Programme innerhalb des Unternehmens, die sich an die ganze Belegschaft richteten – unter anderem zum Thema Gesundheits- oder Führungskräftenachwuchsförderung.
Von Seiten DB Regio hob Martina Kneuer in Stuttgart hervor: „Engagierte Nachwuchskräfte werden für einen starken Schienenverkehr und eine erfolgreiche Verkehrswende dringend gebraucht. Auch in unsicheren Zeiten bieten wir gute Berufsperspektiven. Wir freuen uns, dass die neue Kampagne uns als Unternehmen bei der Personalsuche unterstützt.“
Pamela Matheis ergänzte: „Die Faszination am Fahren begeistert Menschen über Grenzen und Sprachen hinweg. Umso erfreulicher ist es, dass wir mit diesem Projekt genau jene Menschen erreichen und sie für unsere aufstrebende Branche und unsere bewegenden Unternehmen gewinnen können.“
Zur neuen Kampagne der Mobilitätsmarke bwegt:
Am heutigen Montag startet zum Auftakt ein Karriere-Portal auf der Webseite der der Mobilitätsmarke bwegt. Unter https://www.bwegt.de/bwegt/ueber-bwegt/karriere/ können sich Interessierte über die verschiedenen Berufe wie LokführerIn oder KundenbetreuerIn informieren. Zielgruppe sind Auszubildende und Quereinsteiger.
Parallel läuft eine gezielte Werbe-Kampagne in Online-Medien und in Social Media-Kanälen. Auch Video-Formate etwa der bwegt-Checker werden eingesetzt, um vor allem die junge Zielgruppe zu erreichen. In einem zweiten Schritt soll bis Ende des Jahres auf der bwegt-Webseite eine zentrale Jobbörse entstehen, in der alle offenen Stellen der baden-württembergischen Eisenbahnverkehrsunternehmen zu finden sind.