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AVG mit Karlsruher Integrationspreis ausgezeichnet

Das ibz ehrte gestern Abend im Bürgersaal des Karlsruher Rathauses die AVG für ihr Modellprojekt „Qualifizierung Geflüchteter zu Triebfahrzeugführern“. Den Preis entgegen nahmen (v.r.n.l.) die beiden Triebfahrzeugführer und Kursteilnehmer Mohammad Almadani, und Milad Shamoun, Pamela Matheis (Leiterin des AVG-Personalmanagements) sowie die Ausbilder Mirel Demo und Torsten Krüger. Die Laudatio hielt Dieter Bürk (ganz links) vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Foto: © ibz/ Nicole Blaffert

Auszeichnung für gelungene Integrationsarbeit: Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) ist gestern Abend mit dem Karlsruher Integrationspreis ausgezeichnet worden. Das kommunale Verkehrsunternehmen wurde für sein herausragendes Engagement bei der Integration
junger geflüchteter Menschen geehrt. Im Rahmen eines Modellprojekts bildet die AVG seit 2019 Menschen, die vor Gewalt oder Verfolgung aus ihrer Heimat nach Deutschland geflüchtet sind, zu Triebfahrzeugführern aus. Ins Leben gerufen wurde das Projekt seinerzeit, um dem Personalmangel in der Bahnbranche zu begegnen. Zugleich soll damit ein wichtiger Beitrag zur Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt geleistet und so diesen Menschen das Ankommen in Deutschland erleichtert werden.

In seiner Laudatio bei der Preisverleihung im Bürgersaal des Karlsruher Rathauses würdigte Dieter Bürck vom Deutschen Gewerkschaftsbund den umfassenden Ansatz des Konzepts, der weit über die rein berufliche Qualifizierung der Kursteilnehmer hinausging. So unterstützten die Ausbilder der AVG die Geflüchteten unter anderem auch bei der Verbesserung der Sprachkompetenz oder bei Behördengängen.

Alle Kursteilnehmer schlossen Ausbildung erfolgreich ab

Stellvertretend für die AVG nahm Pamela Matheis, Leiterin des AVG-Personalmanagements, zusammen mit den beiden Ausbildern Torsten Krüger und Mirel Demo den renommierten Preis gestern Abend entgegen. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und sind sehr stolz darauf, welche positive Entwicklung dieses Projekt seit seinem Start vor rund drei Jahren genommen hat. Noch stolzer sind wir aber auf unsere Kurs-Teilnehmer, die mit großer Motivation und Lernbereitschaft viele Hürden gemeistert und Herausragendes geleistet haben. Der erfolgreiche Abschluss aller Kursteilnehmer ist auch eine tolle Bestätigung für die gute Arbeit unseres Ausbildungsteams“, so Matheis.

Der Integrationspreis wird jedes Jahr vom Internationalen Begegnungszentrum Karlsruhe (ibz) ausgelobt. Mit diesem Preis ehrt der Verein Einzelpersonen, Gruppen und Unternehmen in der Fächerstadt, die sich in vorbildlicher Weise für das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur einsetzen. Das Kuratorium, das über die Preisvergabe entscheidet, setzt sich aus bedeutsamen Institutionen der Karlsruher Zivilgesellschaft zusammen, die im Bereich der Integrationsarbeit tätig sind. In diesem Jahr wurde der Integrationspreis zum 25. Mal verliehen. Vor zwei Jahren wurden die Verkehrsbetriebe Karlsruhe ebenfalls mit dem Preis prämiert. Das Schwesterunternehmen der AVG bietet seit vielen Jahren Ausbildungsplätze für Geflüchtete an und unterstützt junge Menschen mit Migrationshintergrund so beim Start in ihrer neuen Heimat. Der Karlsruher Integrationspreis soll ein Zeichen setzen, um Chancengleichheit und Teilhabe aller in Karlsruhe lebenden Menschen zu fördern und Vorurteile und Rassismus zu überwinden.

AVG setzt Modellprojekt fort und bildet weitere Geflüchtete zu Lokführern aus

Beim Modellprojekt der AVG hatten insgesamt 15 Teilnehmer aus Syrien und Marokko im Herbst 2019 im Rahmen eines Qualifizierungsclusters in Karlsruhe und Mannheim eine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer begonnen. Neben der AVG beteiligten sich auch andere Nahverkehrsunternehmen aus Baden-Württemberg, die Bundesagentur für Arbeit und das Landesverkehrsministerium an dem Projekt, bei dem die AVG eine führende Rolle innehatte und mit sechs Auszubildenden die größte Zahl der Teilnehmer für den Job als Lokführer qualifizierte.

Nach der erfolgreichen Premiere wird die AVG die Qualifizierung geflüchteter Menschen weiter fortsetzen. Im Juni startet der nächste Ausbildungskurs bei dem Karlsruher Nahverkehrsunternehmen. „Gerade in Zeiten des allgemeinen Fachkräftemangels, den auch die Bahnbranche zu spüren kommt, können wir mit diesem Projekt neue und motivierte Mitarbeiter*innen gewinnen. Gleichzeitig sehen wir es als kommunales Verkehrsunternehmen als unsere gesellschaftliche Verantwortung, uns auch weiterhin bei der Integration von geflüchteten Menschen zu engagieren“, sagt Matheis.